Herr Selbach schreibt:
Mir ist früher schulisch alles in den Schoß gefallen. Ich bin jobtechnisch lange einen faulen, einfachen Weg gegangen und habe mich erst dann ins Zeug gelegt und selbständig gemacht, als ich meine damalige Frau kennen lernte und sie schwanger wurde. Das ging bis zur Scheidung acht Jahre gut, dann fiel ich in ein Loch. Ich gab die Selbständigkeit auf, bekam Hartz IV und häufte Schulden an. Eines Tages dachte ich: Das kann es noch nicht gewesen sein, reflektierte die letzten Jahre und was ich in meinem Leben noch erreichen will. Ich bekam eine Chance auf eine Anstellung und habe mich seit November 2011 bis jetzt wieder berappelt. Im Oktober 2011 noch Hartz IV und jetzt Verkaufsleiter. Nun bin ich ohne den bequemen Weg der Privatinsolvenz wieder schuldenfrei und neu verlobt. 🙂
Dieser Absturz hat in mir etwas völlig verändert und ich weiß, dass mir im Endeffekt nichts passieren kann. Jeder kann sich wieder aufraffen, egal wie schlecht die Ist-Situation gerade ist. Das versuche ich auch im Alltag immer meinen Mitmenschen zu erklären, bei denen es gerade nicht nach Plan läuft.
Auf meine Nachfrage nach seinen Unterstützern antwortete mir Herr Selbach:
Im Prinzip habe ich „nur“ intensiv mit mir selbst gekämpft, in mich geblickt und mich dazu entschlossen noch einmal aufzustehen, zu kämpfen, meinem Sohn ein Vorbild sein zu wollen… Sie dürfen mich ruhig namentlich nennen. Scheitern finde ich nicht schlimm, wenn man nicht dauerhaft liegen bleibt und sich aufgibt.