Ein liebevoller Brief an sich selbst
Lieber Roland,
schön, dass Du Dich an mich wendest. Immerhin zeigt mir das ein gewisses Vertrauen, welches Du in den letzten 55 Jahren zu mir gewonnen hast.
Dafür schon einmal Danke
Gleichzeitig hast Du mich ein wenig erschreckt. Erschreckt und etwas traurig gemacht, weil Du an Dir selbst zweifelst. Nicht immer, aber wenn dann plötzlich Situationen auf dich einprasseln, die Dir nicht behagen, dann kann das Dein seelisches Gleichgewicht ziemlich aus dem Tritt bringen.
Ich könnte Dir jetzt sagen, dass Du das nicht nötig hast, oder ich könnte Dich in bestimmten Momenten kräftig schütteln, aber das hilft meist nicht. Hilft nicht, weil Du es dann selbst nicht innerlich fühlst und glaubst.
Von daher lasse ich das Schütteln schon einmal definitiv, aber ich habe mir Gedanken gemacht, mich hingesetzt und Dir diesen Brief geschrieben.
Was sagt dir Begriff der „Affirmationen“❓
Affirmationen können eine sehr kraftvolle Methode sein, um Selbstwertgefühl und Selbstakzeptanz zu steigern.
➡️ Insbesondere dann, wenn Du das Gefühl hast, dass Du nicht gut genug bist oder auch bei Gefühlen der Zurückweisung.
Ich freue mich, dass ich Dir einige Schritte aufliste, wie Du lieber Roland, Affirmationen nutzen kannst, um genau solche negativen Gefühle zu überwinden:
1. Zunächst ist es ratsam, negativen Glaubenssätze zu identifizieren
Kennst Du Deine negativen Glaubenssätze? Das könnten Glaubenssätze sein wie
➡️ Ich bin nicht gut genug
➡️ Niemand mag mich
Es ist wichtig, sich diese Glaubenssätze sehr bewusst zu machen. Du möchtest Sie immerhin effektiv angehen
2. Formuliere positive Affirmationen
Wenn du Deine Glaubenssätze herausgefunden hast, begib Dich auf den Weg, diese in positive und bekräftige Aussagen umzuwandeln. Formuliere die Aussagen bitte in der Gegenwart um.
Und das bitte sehr konkret.
In Bezug auf „Ich bin nicht gut genug“, könntest Du sagen:
➡️ Ich bin sehr wertvoll und habe richtig großartige Talente und Fähigkeiten, die ich täglich zeige
(schön wäre es, wenn Du hierzu gleich ein paar Beispiele hättest)
Im Bezug auf „Ich werde immer zurückgewiesen“, kannst Du folgende Affirmation nutzen:
➡️ Ich bin so dankbar, dass ich so viele liebe wertvolle Menschen im meinem direkten Umfeld habe, die mich lieben, wie ich bin, mir Ihre Liebe zeigen und sich freuen, wenn ich bei Ihnen bin
(auch hier bitte konkrete Beispiele suchen)
3. Regelmäßige Wiederholung
Wie alles im Leben Roland, macht die Übung den Meister. Das ist wie bei einem guten Koch. Kein Koch fängt an und zaubert sofort leckere Gerichte. Zunächst einmal gehört eine Menge Vorarbeit dazu. So lernt jeder Koch z. B. Kartoffeln schälen. Und das jeden Tag, bis es ihm aus den Ohren rauskommt. Aber dann sitzt es.
Und so ist es mit den positiven Affirmationen. Hört sich vielleicht etwas merkwürdig an, aber sie haben eine gute Wirkung. Stelle Dich abends vor den Spiegel, schaue Dich von oben bis unten an.
Probiere es bitte 2 Minuten sehr intensiv und dann sagst Du Dir selbst ganz laut, dass Du sehr wertvoll bist und das andere glücklich sind, Dich zu haben.
Glaube mir, selbst die coolsten Socken haben mit dieser Übung Ihre Herausforderung und wir alle haben unsere Baustellen
Und Nein lieber Roland, Du hast kein Rad ab
4. Fühle die Affirmationen
Es ist nicht nur wichtig, die Affirmationen zu wiederholen, sondern auch, sie wirklich zu…
➡️ fühlen
➡️ glauben
Versuche, dich beim Aussprechen der Affirmationen positiv (großartig) zu fühlen und dir vorzustellen, wie es ist, diesen Glauben zu leben.
5. Handeln gemäß den Affirmationen
Affirmationen können anschließen auch das Fundament sein, diese später in konkrete Handlungen übergehen zu lassen.
Wenn du beispielsweise affirmierst, dass du fähig und talentiert bist, dann suche nach einer geeigneten Möglichkeit, deine Fähigkeiten einzusetzen und weiterzuentwickeln. Dies kann dazu beitragen, dass die Affirmationen realer und glaubwürdiger werden.
6. Geduld und Beständigkeit
Und zu guter Letzt meine lieber Roland, kommt das Wichtigste.
Geduld
Beständigkeit
Ich weiß mein Freund, Geduld war nie Deine größte Stärke, aber Du weißt doch selbst am besten…
Rome was not built in a day.