Wie Arbeitnehmer*in und Arbeitgeber*in eine tolle gemeinsame Zeit finden können

Wenn es um die Jobsuche geht, denken viele: Bewerber*innen müssen sich ins Zeug legen, und Arbeitgebender*innen warten einfach ab, wer ihnen gefällt. Aber mal ehrlich: Funktioniert so eine „Partnerschaft“ auf Augenhöhe? Wohl kaum.  

In meiner Arbeit als Karrierecoach bin ich davon überzeugt, dass sowohl Bewerber*innen als auch Arbeitgeber*innen einen Schritt aufeinander zugehen müssen – und das beginnt mit einem Perspektivwechsel. 

Was wollen Arbeitgeber*innen? 

Motivierte, zuverlässige Mitarbeiter*innen, die produktiv sind und sich schnell ins Team einfügen. Klingt fair, oder? Aber jetzt mal ehrlich, liebe Arbeitgeber*innen: Stellt euch vor, ihr würdet an einem Arbeitsplatz sitzen, an dem Wertschätzung ein Fremdwort ist und Entwicklungsmöglichkeiten kaum existieren.  

👉 Würdet ihr da vor Motivation sprühen? … Eben. 

Und was wollen Bewerber*innen? 

Arbeitgeber*innen, die mehr bieten als einen Hungerlohn. Jemanden, der die individuellen Stärken sieht, fördert und vielleicht sogar für die langfristige Zusammenarbeit begeistert. 

Aber auch hier: Liebe Bewerber*innen, mal Hand aufs Herz – wenn ihr euch im Bewerbungsgespräch nur passiv hinsetzt und sagt  

👉 „Ich suche einfach was mit Work-Life-Balance“, werdet ihr niemanden überzeugen. Zeigt, warum ihr zur Stelle passt und wie ihr euch ins Team einbringen könnt. 

Der Perspektivwechsel macht den Unterschied. 

Arbeitgeber*innen, fragt euch doch mal: „Würde ich für mich arbeiten wollen?“ Wenn eure Antwort ein zögerliches „Jein“ ist, solltet ihr vielleicht daran arbeiten, den Arbeitsplatz attraktiver zu gestalten.  

Spoiler: Es geht nicht nur ums Gehalt, sondern auch um flexible Arbeitszeiten, Weiterbildungen und eine Kultur der echten Wertschätzung. 

Bewerber*innen, ihr seid dran: „Was bringe ich mit, dass Arbeitgeber*innen wirklich überzeugt?“ Und nein, „Ich bin pünktlich“ ist keine Antwort, die Begeisterungsstürme auslöst. Es geht darum, eure Stärken klar zu benennen und zu zeigen, dass ihr euch in das Unternehmen einbringen wollt. 

👉 Übrigens, Pünktlichkeit ist sehr wichtig, sollte aber eine Selbstverständlichkeit sein. 

Gemeinsam am selben Strang ziehen. 

Letztlich geht es nicht darum, dass eine Seite sich komplett verbiegt. Es geht darum, wie zwei Puzzle-Teile zu schauen, wo man zusammenpasst. Und ja, manchmal passt es nicht – aber dann trennt euch fair und mit Respekt. 

Merke: 

In der aktuellen Arbeitswelt, die voller Herausforderungen steckt, ist gegenseitiges Verständnis keine Option, sondern eine zwingende Notwendigkeit. Nur wer bereit ist, sich mal in den Schuhen des anderen zu bewegen, kann eine berufliche Partnerschaft schaffen, die langfristig funktioniert. 

Es ist am Ende des Tages wie im Straßenverkehr: Wenn alle Seiten bereit sind, sich aufeinander abzustimmen, ist eine angenehme und sichere Fahrt gewährleistet. Ansonsten endet es in einem Chaos – und mitunter vor Gericht. Und das sollte nicht erstrebenswert sein.